Projektbeispiel III — Dom zu Eichstätt

Domkirche St. Maria und St. Willibald, Eichstätt

Der Dom zu Eichstätt ist mit seinen 102 m Länge nicht nur das größte, sondern durch seine bis in das 8. Jahrhundert zurückreichende Baugeschichte auch das historisch bedeutendste Gebäude der Stadt.

Um eine planerische Grundlage für die im Dachwerk laufenden Zimmermannsarbeiten zu bekommen, wurde das gesamte Dachwerk verformungsgerecht aufgenommen.

Die Bauaufnahme besteht aus dem Grundriss der vier Gebäudeabschnitte (Ostchor mit beiden Türmen, Querhaus, Langhaus mit Seitenschiffen, Willibalds- bzw. Westchor), dem Längsschnitt durch das gesamte Dach und vier Querschnitten durch die einzelnen Gebäudeabschnitte. Das Dachwerk des bis 1363 errichteten Ostchors wurde, wie durch eine Bauinschrift bezeugt ist, 1710 erneuert.
Etwa gleichzeitig entstand das Dachwerk mit liegendem Stuhl über dem Querhaus, dessen Mauerwerk bis auf das 11. Jh. zurückgeht. Das 1396 vollendete Langhaus besitzt noch sein bauzeitliches Dachwerk mit stehendem Stuhl, über dem Mittelschiff hat sich sogar ein Kran aus dieser Zeit zur Errichtung des Gewölbes erhalten.
Die Binder der beiden Seitenschiffe gehören in das 19. Jh., die ältere Konstruktion bestand aus flachen Pulten über den Kapellen, deren Entwässerungsrinnen innerhalb des heutigen Dachraumes noch zu sehen sind.
Nach 1714 entstand zusammen mit der repräsentativen Westfassade (als Dank für den ohne Schaden überstandenen spanischen Erbfolgekrieg) das Dachwerk des Willibaldschores, das den Dom im Westen abschließt.

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